Wer sind wir?
Wir, die RAA Leipzig – Verein für interkulturelle Arbeit, Jugendhilfe und Schule e.V. sind eine gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, wir sind konfessionell und politisch unabhängig und vorrangig in der Stadt Leipzig tätig.
Wir arbeiten mit Menschen, die von struktureller und sozialer Benachteiligung, von Diskriminierung und Gewalt betroffen sind, insbesondere auch mit Menschen, die einen Migrationshintergrund haben.
Wir kooperieren dabei mit allen, die uns bei dieser Arbeit unterstützen können: mit Lehrer*innen und Eltern, mit Behörden und anderen freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe, mit Unternehmen und Bildungseinrichtungen.
Das Engagement der RAA Leipzig erwächst aus der Überzeugung, dass die Würde jedes Menschen unantastbar ist, Menschenrechte eine universelle Bedeutung und Gültigkeit haben und dass ihre praktische Realisierung nur durch stetiges sowie aktives Engagement gesichert werden kann.
Unser Leitbild
Wir wollen mit unserer Arbeit soziale Benachteiligungen reduzieren und Lebenssituationen sowie Lebenschancen verbessern.
Wir wollen bei strukturell und sozial Benachteiligten die Kompetenz, selbstverantwortlich das eigene Leben gestalten zu können, stärken.
Wir wollen die Gesellschaft insgesamt für kulturelle, religiöse, soziale und herkunftsbezogene Vielfalt sensibilisieren und Toleranz sowie gegenseitigen Respekt als Grundwerte im alltäglichen Miteinander fördern.
Wir wollen mit unserer Arbeit die Demokratie und bürgerschaftliches /zivilgesellschaftliches Engagement stärken.
Zentrale Wertorientierungen unserer Arbeit sind Weltoffenheit, Toleranz und Respekt vor jedem Menschen.
Für uns sind Kritik und Kritikfähigkeit Ausdruck von Toleranz und gegenseitiger Achtung sowie eine Chance, die Qualität unserer Arbeit nach innen und außen zu verbessern.
Wir arbeiten vertrauensvoll mit allen Mitarbeiter*innen, mit den Adressat*innen unserer Arbeit sowie mit Auftraggeber*innen und Kooperationspartner*innen zusammen.
Wir verstehen uns als Interessensvertreterin von Kindern, Jugendlichen und Menschen mit Migrationshintergrund, sowie als Vermittlerin zwischen ihnen und gesellschaftlichen Institutionen.
Wir wollen auf unseren Arbeitsgebieten Impulsgeber sein, Diskurse befördern und Veränderungen sowie Kooperationen anstoßen.
Wir sichern jederzeit eine hohe Qualität unserer Arbeit. Dabei sind unsere Prioritäten:
- die Jugendsozialarbeit
- das Übergangsmanagement Schule – Arbeit
- die Interkulturelle Beratungskompetenz
- die Beratungskompetenz in der Opferhilfe
- die Kompetenz zur Projektentwicklung
Wir beteiligen (nach innen und außen) möglichst alle an Entscheidungsprozessen, von denen sie betroffen sind, weil in unserem Verständnis die konstruktive, auf gegenseitiger Anerkennung und Gleichberechtigung beruhende Austragung von Konflikten der Weg ist, um diesen Grundsätzen für alle Menschen Geltung zu verschaffen.
Wir arbeiten konsequent bedürfnis- und lebenswelt-, sowie handlungs- und lösungsorientiert sowie gendergerecht.
Wir erwarten Verantwortungsübernahme und die Einhaltung vereinbarter Regeln.
Wir erwarten den Verzicht auf Gewalt und Diskriminierung in Wort und Tat.
Wir erwarten Transparenz, Fairness, und Verbindlichkeit.
Wir erwarten hohe Fachlichkeit, hohes Problembewusstsein und Veränderungswillen.
Wir erwarten die Respektierung der Projekt- und Trägerautonomie.
Zum Hintergrund
Drei Jahrzehnte können wir auf Demokratiearbeit in Sachsen zurückblicken. Drei Jahrzehnte mit lokalen, landesweiten und internationalen Projekten, Workshops, Schultagen, Veranstaltungen, Diskussionen sowie Beratungs- und Begleitungsprozessen. Drei Jahrzehnte später sind die RAA in Leipzig, Hoyerswerda-Ostsachsen sowie die sachsenweite RAA aus der sächsischen Zivilgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Nicht nur wir sind groß geworden auch die demokratische Kultur im Land hat sich positiv gewandelt, auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt und wir manchmal Situationen gegenüberstehen, die wir glaubten überwunden zu haben. Dennoch, wir blicken zurück auf 30 tolle Jahre Demokratiearbeit in Sachsen und sehen, dass in Stadt und Land viele tolle Partner*innen und Akteur*innen dazugekommen sind, die mit uns gemeinsam an einem Strang ziehen.
Wir entstanden in Sachsen kurz nach der politischen Wende, zunächst als Teil der RAA Neue Länder später nach und nach als eigenständige Vereine. Und weil immer wieder alle nachfragen woher unser Name kommt, hier die Kurzversion: Das Kürzel RAA steht je nach Bundesland und Kommune für „Regionale Arbeitsstellen“ und das zweite A beschreibt jeweils die thematischen Schwerpunkte. Bereits 1980 entstand in Nordrhein-Westfalen eine RAA, dort unter dem Namen „Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen“. Damit wäre auch das zweite „A“ im Kürzel erklärt. Bereits zuvor gab das Projekt „Weinheim“, das mit Unterstützung der Firma Freudenberg 1979 als Prototyp und Modell für künftige regionale Agenturen/ regionale Arbeitsstellen entwickelt wurde. Ab 1991 wurde ein Netz von RAA in den Neuen Bundesländern aufgebaut, das von Rostock bis Erfurt reichte und heute nach wie vor in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie Sachsen existiert. Alle RAA sind in einer Bundesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
Die drei eigenständigen RAA in Sachsen haben unterschiedliche thematische Schwerpunkte. Uns eint jedoch, dass wir Demokratie als einen Prozess verstehen, an dem jeden Tag gemeinsam gearbeitet werden muss. Die Leipziger Regionale Arbeitsstelle beispielsweise sieht ihren Fokus in der Stadt Leipzig sowie auf die Themen interkulturelle Arbeit, Jugendhilfe und Schule, die RAA Hoyerswerda-Ostsachsen konzentriert sich auf die im Namen genannte Region und beschäftigt sich mit den Bereichen Demokratie, Bildung und Lebensperspektiven. Die RAA Sachsen wiederum hat Projekte mit einem landesweiten Anspruch und konzentriert sich auf die Themen Bildung, Integration und Demokratie.
Schwerpunkte der Arbeit der RAA in Sachsen – aber auch bundesweit – sind die Herstellung von mehr Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche, und die Förderung einer demokratischen Kultur in Schule und Gesellschaft sowie die Unterstützung von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Unsere Struktur und unsere Projekte werden dabei von Bund, dem Land, den Kommunen, Spenden sowie durch die Freudenberg Stiftung finanziert. Wir arbeiten in ressort- und organisationsübergreifende Kooperationen auf allen Ebenen von Schule, Jugendhilfe und Sozialem mit anderen Akteur*innen zusammen und wir sind der Überzeugung, dass die Herausforderungen nur mit Expert*innen verschiedener Professionen im Team gemeinsam angegangen werden können.
Geschichtlich gesehen gründete sich die erste RAA in Hoyerswerda, als Verein der sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzt und vor allem mit Schulen und Jugendlichen als Zielgruppe arbeiten wollte. In jener Zeit wurden Migrant*innen, nicht rechte Jugendliche und alle die nicht ins rechte Weltbild der Angreifer*innen passten auf offener Straße gejagt, Menschen wurden ermordet, und wer von Nazis im Osten sprach wurde schnell als ein*e Nestbeschmutzer*in hingestellt. Dabei spielte auch das Pogrom von Hoyerswerda im Jahr 1991 eine entscheidende Rolle, denn die Gründung der ersten RAA in Sachsen hing mit diesem Ereignis zusammen und der Überzeugung, dass dem Rassismus der frühen 1990er Jahre sowie der grassierenden rechten Gewalt eine starke Zivilgesellschaft gegenübergestellt werden muss. Eine Zivilgesellschaft die sich selbst organisiert, gehört wird und vor Ort gemeinsam mit Akteur*innen aus der Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft Veränderungsprozesse anstößt. Um gemeinsam diese Ziele zu erreichen, arbeiten mittlerweile in Hoyerswerda 23 Mitarbeiter*innen in 20 Projekten, in Leipzig 48 Menschen in 12 Fachbereichen und Projekten und bei der RAA Sachsen 36 Mitarbeiter*innen in 15 Projekten.
Wenn wir 30 Jahre RAA in Sachsen feiern heißt das, dass wir auf 30 Jahre konsequente Demokratiebildung zurückblicken. Nach vorn gerichtet sehen wir immer noch viele Baustellen: Wie wird Sachsen eine moderne und offene Migrationsgesellschaft, wie können wir gesellschaftliche Spaltung in der Stadt und auf dem Land bekämpfen und wie kommen wir gegen den nach wie vor starken Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft an. Auch wenn das alles große Themen sind, freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame Jahre mit unseren Kooperationspartner*innen und all denjenigen neuen alten Mitstreiter*innen, die mit uns gemeinsam um ein besseres, demokratischeres sowie offeneres Sachsen streiten sowie tagtäglich daran arbeiten wollen.
Vorstand RAA Leipzig e.V.
Afsane Akhtar-Khawari
Tel.: 0341 999957-71
E-Mail: vorstand@raa-leipzig.de
Peter Lewkowitz
Tel.: 0341 999957-71
E-Mail: vorstand@raa-leipzig.de
Monika Lazar
Tel.: 0341 999957-71
E-Mail: vorstand@raa-leipzig.de
Geschäftsführung RAA Leipzig e.V.
Kristian Milde
Tel.: 0341 999957-71
Mobil: 0176 20875885
E-Mail: post@raa-leipzig.de