Jugendhilfe & Schulen, RAA allgemein

Schulsozialarbeit: Erlebnispädagogik an der Rudi-Glöckner-Schule – Leben und Lernen in der Natur

Mit wenigen Mitteln in der Natur leben – im Leipziger Auwald und Umgebung haben wir gemeinsam mit den Teilnehmenden Zeltcamps errichtet, über dem Feuer gekocht, Kanu gefahren, aktiven Naturschutz betrieben und unsere eigene Existenz in den Camps gesichert. Das interkulturelle Projekt richtete sich an Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationsbiografie bzw. aus sozial benachteiligten Familien. Ziel war, fernab der schnelllebigen Alltagswelt Natur als Lebensgrundlage zu erfahren und zu schützen.

Mit den verschiedenen Ausflügen und Camps wurden respektvolle Lern- und Erfahrungsgemeinschaften geschaffen, die die Stärkung personaler und sozialer Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen förderte. Es wurde Raum und Zeit für Aufgabenbewältigung und Problemlösung gegeben, Gefühle benannt und Konflikte anders als im Alltagsdasein bewältigt. In Diskussionen wurden unterschiedliche Meinungen der Zielgruppe sowie Akzeptanz und Respekt dieser gefördert. Durch diese Erfahrungen wurden alternative Muster für spätere Lebenssituationen in einem geschützten Rahmen erlernt. Mit den Camps wurden Selbst- und Fremdwahrnehmung gefördert und die Teilnehmenden für Schwächen und Stärken sensibilisiert. Durch sensible Reaktionen der Begleitpersonen konnten die Teilnehmenden mögliche Handlungsmuster adaptieren. Mit den Camps wurden primäre Lebensbedürfnisse befriedigt und Gelegenheiten gegeben, sich als Teil der Natur und einer Gemeinschaft wahrzunehmen und über sich hinaus zu wachsen. Selbstverwirklichung, -wirksamkeit und ein positives Gemeinschaftsgefühl bilden die Grundlage für Erfahrungslernen und den Transfer in den folgenden Alltag. Die Camps und Projekttage wirken so positiv auf die psychische und physische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen. Das Projekt zeichnete sich durch Nachhaltigkeit (Multiplikator*innen, Sozialraum), Transparenz (Öffentlichkeitsarbeit), Relevanz (Naturbezug) sowie seine Reichweite (zunehmende Anzahl der Teilnehmenden, Netzwerkarbeit) und damit Wirtschaftlichkeit aus.

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