30 Jahre Demokratiearbeit
Drei Jahrzehnte können wir auf Demokratiearbeit in Sachsen zurückblicken. Drei Jahrzehnte mit lokalen, landesweiten und internationalen Projekten, Workshops, Schultagen, Veranstaltungen, Diskussionen sowie Beratungs- und Begleitungsprozessen. Drei Jahrzehnte später sind die RAA in Leipzig, Hoyerswerda-Ostsachsen sowie die sachsenweite RAA aus der sächsischen Zivilgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Nicht nur wir sind groß geworden auch die demokratische Kultur im Land hat sich positiv gewandelt, auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt und wir manchmal Situationen gegenüberstehen, die wir glaubten überwunden zu haben. Dennoch, wir blicken zurück auf 30 tolle Jahre Demokratiearbeit in Sachsen und sehen, dass in Stadt und Land viele tolle Partner*innen und Akteur*innen dazugekommen sind, die mit uns gemeinsam an einem Strang ziehen.
Zum Hintergrund
Wir entstanden in Sachsen kurz nach der politischen Wende, zunächst als Teil der RAA Neue Länder später nach und nach als eigenständige Vereine. Und weil immer wieder alle nachfragen woher unser Name kommt, hier die Kurzversion: Das Kürzel RAA steht je nach Bundesland und Kommune für „Regionale Arbeitsstellen“ und das zweite A beschreibt jeweils die thematischen Schwerpunkte. Bereits 1980 entstand in Nordrhein-Westfalen eine RAA, dort unter dem Namen „Regionale Arbeitsstellen für Ausländerfragen“. Damit wäre auch das zweite „A“ im Kürzel erklärt. Bereits zuvor gab das Projekt „Weinheim“, das mit Unterstützung der Firma Freudenberg 1979 als Prototyp und Modell für künftige regionale Agenturen/ regionale Arbeitsstellen entwickelt wurde. Ab 1991 wurde ein Netz von RAA in den Neuen Bundesländern aufgebaut, das von Rostock bis Erfurt reichte und heute nach wie vor in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie Sachsen existiert. Alle RAA sind in einer Bundesarbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.
Die drei eigenständigen RAA in Sachsen haben unterschiedliche thematische Schwerpunkte. Uns eint jedoch, dass wir Demokratie als einen Prozess verstehen, an dem jeden Tag gemeinsam gearbeitet werden muss. Die Leipziger Regionale Arbeitsstelle beispielsweise sieht ihren Fokus in der Stadt Leipzig sowie auf die Themen interkulturelle Arbeit, Jugendhilfe und Schule, die RAA Hoyerswerda-Ostsachsen konzentriert sich auf die im Namen genannte Region und beschäftigt sich mit den Bereichen Demokratie, Bildung und Lebensperspektiven. Die RAA Sachsen wiederum hat Projekte mit einem landesweiten Anspruch und konzentriert sich auf die Themen Bildung, Integration und Demokratie.
Schwerpunkte der Arbeit der RAA in Sachsen – aber auch bundesweit – sind die Herstellung von mehr Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche, und die Förderung einer demokratischen Kultur in Schule und Gesellschaft sowie die Unterstützung von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Unsere Struktur und unsere Projekte werden dabei von Bund, dem Land, den Kommunen, Spenden sowie durch die Freudenberg Stiftung finanziert. Wir arbeiten in ressort- und organisationsübergreifende Kooperationen auf allen Ebenen von Schule, Jugendhilfe und Sozialem mit anderen Akteur*innen zusammen und wir sind der Überzeugung, dass die Herausforderungen nur mit Expert*innen verschiedener Professionen im Team gemeinsam angegangen werden können.
Geschichtlich gesehen gründete sich die erste RAA in Hoyerswerda, als Verein der sich für Demokratie und gegen Rechtsextremismus einsetzt und vor allem mit Schulen und Jugendlichen als Zielgruppe arbeiten wollte. In jener Zeit wurden Migrant*innen, nicht rechte Jugendliche und alle die nicht ins rechte Weltbild der Angreifer*innen passten auf offener Straße gejagt, Menschen wurden ermordet, und wer von Nazis im Osten sprach wurde schnell als ein*e Nestbeschmutzer*in hingestellt. Dabei spielte auch das Pogrom von Hoyerswerda im Jahr 1991 eine entscheidende Rolle, denn die Gründung der ersten RAA in Sachsen hing mit diesem Ereignis zusammen und der Überzeugung, dass dem Rassismus der frühen 1990er Jahre sowie der grassierenden rechten Gewalt eine starke Zivilgesellschaft gegenübergestellt werden muss. Eine Zivilgesellschaft die sich selbst organisiert, gehört wird und vor Ort gemeinsam mit Akteur*innen aus der Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft Veränderungsprozesse anstößt. Um gemeinsam diese Ziele zu erreichen, arbeiten mittlerweile in Hoyerswerda 23 Mitarbeiter*innen in 20 Projekten, in Leipzig 48 Menschen in 12 Fachbereichen und Projekten und bei der RAA Sachsen 36 Mitarbeiter*innen in 15 Projekten.
Wenn wir 30 Jahre RAA in Sachsen feiern heißt das, dass wir auf 30 Jahre konsequente Demokratiebildung zurückblicken. Nach vorn gerichtet sehen wir immer noch viele Baustellen: Wie wird Sachsen eine moderne und offene Migrationsgesellschaft, wie können wir gesellschaftliche Spaltung in der Stadt und auf dem Land bekämpfen und wie kommen wir gegen den nach wie vor starken Rassismus und Antisemitismus in der Gesellschaft an. Auch wenn das alles große Themen sind, freuen wir uns auf viele weitere gemeinsame Jahre mit unseren Kooperationspartner*innen und all denjenigen neuen alten Mitstreiter*innen, die mit uns gemeinsam um ein besseres, demokratischeres sowie offeneres Sachsen streiten sowie tagtäglich daran arbeiten wollen.
Einblicke in unsere Arbeitsfelder
Im Rahmen des Jubiläumsjahres „30 Jahre Demokratiearbeit der RAA in Sachsen“ erfahren Sie hier mehr über ausgewählte Arbeitsgebiete, Fachbereiche und Projektangebote sowie über die Menschen, die dahinter stehen.
RAA Leipzig e.V.
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ÜBER GENERATIONEN HINWEG
Aktiv lebensbegleitend lernen
Das Projekt „über Generationen hinweg – aktiv lebensbegleitend lernen“ ist Teil des durch den Europäischen Sozialfond (ESF) und die Stadt Leipzig geförderten Programms „Nachhaltige soziale Stadtentwicklung“ und findet seit Oktober 2018 an der 20. Oberschule der Stadt Leipzig statt.
Erfahren Sie in unserem Kurzfilm mehr über das vielfältige Projektgeschehen!
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: Über Generationen hinweg – aktiv lebensbegleitend lernen
RAA Sachsen e.V.
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Webdokumentation „Gegen uns“
Im Mittelpunkt der Webdokumentationen stehen die Lebensgeschichten von Menschen, die aus unterschiedlichen rechten Motiven angegriffen wurden. Ihre Perspektiven und Erinnerungen sowie jene der ihnen nahestehenden Menschen sind dabei zentral. In den einzelnen Episoden berichten Betroffene über ihre Erfahrungen von Gewalt, Ausgrenzung und Kriminalisierung, aber auch von gelebter Solidarität und erfolgreichem Widerstand.
Neben den Erzählungen ergänzen Fotos, zeitgeschichtliche Dokumente sowie Hintergrundtexte die Dokumentation und zeigen den gesellschaftlichen Kontext, in dem rechte Gewalt stattfindet.
Bisher erschienen Episoden über den rassistischen Mord an Jorge Gomondai in Dresden 1991, über Rassismus, rechte Gewalt und Migrantifa in Erfurt mit dem Rapper Rashid Jadla, über antimuslimische Gewalt gegen Frauen und den Mord an Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden 2009, über die Neunziger Jahre, die Baseballschlägerjahre, in der Uckermark und über Neonazi-Gewalt und rassistische Polizeiarbeit in Nürnberg. Die dem nächst erscheinende Folge beschäftigt sich mit rechter Gewalt gegen Wohnungslose in Mecklenburg-Vorpommern.
Diese ganz persönlichen Berichte verdeutlichen sowohl die Auswirkungen, die jene Gewalt auf das Leben der Protagonist*innen hat, als auch die gesellschaftlichen Folgen von Rassismus, Antisemitismus und rechter Gewalt. Beim Zuhören wird klar: Rechte Gewalt richtet sich gegen die Betroffenen, und auch gegen uns alle.
Die Webdokumentation ist ein Gemeinschaftsprojekt des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt e. V. und der Opferberatung „Support“ der RAA Sachsen e. V. Sie wurde mit dem deutschen Einheitspreis 2020 in Silber, Kategorie Digital, und mit dem Grimme Online Award 2021, Kategorie Information, ausgezeichnet.
Die Jury des Grimme Online Award 2021 urteilte wie folgt:
„Nicht nur um die Tat an sich geht es bei den tiefgehenden und deshalb herausragenden Recherchen; auch der gesellschaftliche Kontext und die Langzeitwirkungen für Betroffene und ihr Umfeld werden mit multimedialen Mitteln von allen Seiten beleuchtet. Archivfotos und Dokumente ergänzen die erschütternden Erzählungen von einem Leben in latenter Gefahr und Bedrohung, von Erniedrigungen, Angriffen, Misshandlungen und Mord. Im Zentrum der Geschichten stehen berührende Videos mit starken Interviews, in denen sich Betroffene und Augenzeugen an die Taten, aber auch an die Folgen erinnern. Die ruhigen, prägnanten Aufnahmen entwickeln dabei eine tiefe emotionale Kraft. Die besondere Stärke von „Gegen uns.“ ist die Verbindung verschiedener Erzählebenen und Darstellungsformen. Das abwechslungsreiche Wechselspiel von kurz und lang, von Text, Foto und Video zieht einen schnell und tief hinein in die Geschichten, die das Bild einer gefährlichen, aber auch gefährdeten Gesellschaft zeichnen. Seine besondere Wirkung erzielt „Gegen uns.“ durch das stringente Konzept und den klaren Aufbau. Die einzelnen Taten sowie ihre Vor- und Nachgeschichten verbinden sich so beim Anschauen der einzelnen Episoden immer mehr zu dem, was sie sind: ein Angriff auf das Gemeinwesen. „Gegen uns.“ trifft mitten ins Herz.“
Für Projektleitung und Konzept ist Julia Oelkers von Out of Fokus zuständig. Idee, Redaktion, Texte und Recherche leisten Julia Oelkers, Katharina Wüstefeld, Ceren Türkmen, Heike Kleffner und Robert Kusche. Für einzelne Episoden arbeiteten sie u. a. mit ezra. Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen, Opferperspektive – Solidarisch gegen Rassismus, Diskriminierung und rechte Gewalt e. V. sowie B.U.D. (Beratung. Unterstützung. Dokumentation. Für Betroffene rechter Gewalt) zusammen.
Ergänzend hat die RAA Sachsen e. V. ein Methodenheft zur Webdokumentation herausgegeben. Dieses richtet sich an politische Bildner*innen und Lehrpersonen. Es stellt Ihnen eine Möglichkeit vor, junge Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit der Webdokumentation »Gegen uns.« partizipativ und reflexiv zu begleiten. Zum Einstieg wird ein Projekttag vorgeschlagen, zusätzlich stehen mehrere Optionen zur Vertiefung zur Verfügung, die modular zusammengesetzt werden können. Beide Formate sind für 5 bis 30 Teilnehmende ab der Jahrgangsstufe 8 im außerschulischen oder schulischen Kontext geeignet (https://gegenuns.de/methodenheft/).
Gegenstand dieser Weiterbildungsformate sind nicht nur die einzelnen Motive von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Ziel ist es, in einem partizipativen, bewertungsfreien Lernprozess das übergeordnete Prinzip und die Wirkmacht von rechter Gewalt bewusst zu machen: Es sind Individuen, die angegriffen werden und direkt oder indirekt von rechter Gewalt betroffen sind. Dabei richtet sich rechte Gewalt aber nicht ausschließlich gegen die Betroffenen, sondern gegen die gesamte pluralistische Gesellschaft. Werden Menschen aufgrund bestimmter Merkmale diskriminiert und angegriffen, verliert die Gesellschaft für alle ihre Mitglieder an Menschlichkeit und entfernt sich von einer solidarischen Gesellschaft der Vielfalt und Gleichberechtigung.
Das Projekt „Gegen uns“ wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, durch das Demokratiezentrum Sachsen sowie durch medico international.
RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V.
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Beitrag für nachhaltige soziale Stadtentwicklung in Hoyerswerda: Das GIHK Hoyerswerda
Seit 2015 arbeitet die RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V. in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Hoyerswerda an der Umsetzung des „Gebietsbezogenen Integrierten Handlungskonzeptes“, kurz: GIHK in Hoyerswerda. Die Fördermittel hierfür fließen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Landesmitteln.
Welche Aufgaben übernimmt dabei die RAA?
Zur Zielerreichung und Umsetzung des Gebietsbezogenen integrierten Handlungskonzeptes der Stadt Hoyerswerda sichern die GIHK-Koordination und die GIHK-Werkstatt im engen Zusammenspiel die Ziel- und Ergebnisorientierung des Vorhabens. Sie sind ein Bestandteil der Begleitenden Maßnahme und sind gemeinsam ein Netzwerkzentrum für den Erfolg der Umsetzung des GIHK in Hoyerswerda.
Während der Aufgabenschwerpunkt der GIHK-Koordinierung vor allem in der Steuerung des Gesamtvorhabens in Hinblick auf Qualität, Vorbereitung seiner Nachhaltigkeit und seiner administrativen Abwicklung besteht, ist die GIHK-Werkstatt für die inhaltlich-fachliche Seite des Vorhabens zuständig und bildet ein Netzwerkzentrum, dass sowohl für die Akteur*innen der Einzelvorhaben des GIHK als auch der bereits bestehenden, thematisch benachbarten Angebote im Fördergebiet als Ansprechpartner fungiert. Beide Arbeitsschwerpunkte stehen im engen Bezug zueinander.
In der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen e.V. verankert, stehen Koordination und Werkstatt im direkten Austausch zur Koordinierungsstelle Bildung der Stadt Hoyerswerda sowie zahlreichen weiteren Sozial- und Bildungsprojekten im Stadtgebiet (darunter u.a. „Ein Quadratkilometer Bildung“, „Wider das Vergessen“, „Zur Zukunft gehört die Erinnerung“, „HIP Starkes Hoyerswerda -Integration mit Perspektiven“, dem Bürgerbündnis „Hoyerswerda hilft mit Herz“, „Zusammenspiel (Demokratie Leben)“, das Jugendclubhaus OSSI und die Schulsozialarbeit).
Mehr Infos zum GIHK finden Sie unter:
https://www.hoyerswerda.de/stadtleben/stadtentwicklung/gebietsbezogenes-integriertes-handlungskonzept/
Dieser Trailer fasst in Kürze zusammen, welche Projekte durch das Förderprogramm für die Stadt ermöglicht werden:
Hier geht’s zum YouTube-Video: „GIHK-Trailer – Vielfalt verbindet“
RAA Leipzig e.V.
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HEROES®
Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre.
Für Gleichberechtigung.
Ein Netzwerk in Deutschland und Österreich seit 2007.
Ein feministisch und partizipatives Jugendprojekt: HEROES engagiert sich für ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Geschlechter und versteht sich als Gewaltpräventionsprojekt für Jugendliche, die sich gegen Unterdrückung und Fremdbestimmung einsetzen möchten. Demokratisch und partizipativ will das Projekt dazu bewegen, über patriarchale Strukturen gemeinsam zu reflektieren und etwas zu verändern.
> geschlechterreflektierend – antisexistisch – rassismuskritisch <
Mehr Infos zum Projekt Heroes finden Sie unter:
HEROES®- Netzwerkwebsite
HEROES®- Vereinswebsite
Hier geht’s zu unserem ersten Kurzfilm über Heroes, der
Einblicke in das Projektgeschehen und das Engagement der Projektmitarbeiter*innen gibt: Video #1 HEROES
Wie werde ich ein HERO und warum lohnt es sich Teil des Teams zu werden? Antworten gibt’s hier: Video #2 HEROES
RAA Sachsen e.V.
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Das Mehrgenerationenhaus Bernsdorf
„Wo alle willkommen sind und Demokratie erlebbar wird.“
Bildung, Beratung und Freizeitangebote – das alles bietet das Mehrgenerationenhaus in Bernsdorf. 2006 als eines der ersten Häuser im Bundesprogramm gestartet, versteht sich das MGH als Gemeinschaftszentrum mit offenen Türen für alle Menschen in der Region. Die Anliegen dieser Menschen stehen bei uns immer im Vordergrund.
Jede und Jeder ist im Mehrgenerationenhaus Bernsdorf willkommen, kann unsere vielfältigen Angebote nutzen, Ansprechpartner*innen finden oder selbst aktiv werden. Unsere Schwerpunkte liegen dabei in der Jugend- und Seniorenarbeit sowie dem Gemeinwesensmanagement. Mit vielen kleinen Projekten und Kooperationen leistet das Mehrgenerationenhaus der RAA Sachsen eV Gemeinwesenarbeit in Bernsdorf. Dabei geht es um einen ungezwungenen Austausch zwischen Generationen und Interessengruppen (siehe Kurzfilm).
Mit viel Leidenschaft und Professionalität kümmern sich die über 50 Festangestellten, freiwillig Engagierten und Honorarkräfte um die Anliegen der Bürger*innen von Bernsdorf, sei es ein Englischkurs, ein Seniorencafé für die Hochbetagten, Baby-Yoga oder mehr Beteiligung für Jugendliche im Stadtgeschehen. Wir verfügen über ein verlässliches Netzwerk mit der kommunalen Verwaltung, den Trägern formaler Bildung, den Kitas, den Vereinen und Initiativen, den Unternehmen und vielen privaten Unterstützer*innen vor Ort. Gemeinsam lassen wir alte Tradition neu aufleben, entwickeln neue Formate und Angebote für digitale Umsetzung von Engagement. Ein Beispiel hierfür ist das Leuchtturmprojekt Analog trifft digital, bei dem Kinder und Jugendliche ihre digitale Kompetenz an Ältere vermitteln (siehe Kurzfilm).
Als offenes Haus hat uns die COVID-19 Pandemie die vergangenen Monate vor große Herausforderungen gestellt. Mit Kreativität, Unterstützung der Geschäftsführung und unserer Kooperationspartner*innen ist es uns gelungen, diese erfolgreich zu meistern. Unser beliebtes Seniorencafé wurde zum mobilen Café, welches durch unsere Mitarbeiter*innen zweimal im Monat in Bernsdorf unterwegs war. Alle unsere Senior*innen warteten immer voller Vorfreude am Gartenzaun oder auf dem Balkon auf unseren Besuch. Auch die Absage der geplanten Weihnachtsveranstaltungen im Ort hielt uns nicht davon ab für vorweihnachtliche Stimmung zu sorgen. Dank der Spontanität von haupt- sowie ehrenamtlichen Personen, der Stadtverwaltung, der Feuerwehr, der Oberschule Bernsdorf sowie der RAA Sachsen eV, konnten wir den Bürger*innen der Stadt Bernsdorf an jedem Adventswochenende ein Lächeln schenken. Wir ließen das Rathaus illuminieren, einen Trompeter auf dem Schmelzteich spielen und der Nikolaus besuchte die Schulen vor Ort.
Ein aktuelles Projekt des Mehrgenerationenhaus Bernsdorf nennt sich „Kähne auf dem Schmelzteich“ und spiegelt unsere Bemühungen für die Belebung des Gemeinwesens wieder. Das Projekt entstand in enger Kooperation mit der Stadt Bernsdorf, privaten Unternehmen und vielen ehrenamtlichen Partner*innen. Das früher beliebte Ausflugsziel Schmelzteich liegt seit vielen Jahren brach, die Gaststätte ist geschlossen, der Kahnverleih konnte nicht angeboten werden. Nun übernehmen wir als direkte Nachbarn des Teiches die Verantwortung und schaffen so einen weiteren Begegnungspunkt in Bernsdorf – und nebenbei einen Beitrag zur wirtschaftlichen und touristischen Weiterentwicklung. Neben unserem eigenen Kahnverleih am Schmelzteich, der Federführung zur Lösung kommunaler und regionaler Mobilitätsdefizite und der Ausbildung von Technikbotschafter*innen, setzen wir uns für die Etablierung der Anlaufstelle „Soziales und Engagement“ ein. Wir widmen uns der Umsetzung der Maßnahmen aus der Förderung ‚Aufleben‘ sowie der Weiterentwicklung unserer Gemeinwesenswebsite mein-bernsdorf.de.
Besuchen sie uns gern im Haus oder erfahren sie noch mehr zu unserer Arbeit auf unserer Website!